Tage religiöser Orientierung (TrO) – Konzept

Was sind TrO?

Tage religiöser Orientierung (TrO) sind ein Angebot für Schüler*innen aller Schulformen ab Jahrgangsstufe 9. Sie finden während der Schulzeit im St. Michaelturm statt und dauern 3-5 Tage. TrO stehen allen Schüler*innen – unabhängig von deren Religions- oder Konfessionszugehörigkeit – offen. Die Teilnahme an TrO ist freiwillig.

Ziele von TrO

Durch TrO soll Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, sich mit Fragen der eigenen Lebensorientierung und Sinnsuche auseinander zu setzen und sie zur Sprache zu bringen. Die Tage sollen Selbstkompetenz und Sozialkompetenz der Teilnehmenden fördern. Unter anderen Bedingungen als im Unterricht (frei von Leistungskontrolle, Notengebung und 45-Minuten-Takt) besteht die Möglichkeit eines weitgehend offenen Nachdenkens über persönliche und religiöse Fragen.

Religiöse Orientierung

Auf TrO bieten wir Schüler*innen den Raum, sich mit dem auseinanderzusetzen, was sie momentan beschäftigt. So kommen wir näher an all das, was unser Leben bestimmt und prägt. Unserem Verständnis nach begeben sich Jugendliche hiermit auf die Suche nach Gott. Denn wo ist der Ort für Glaube, wenn nicht in der eigenen Lebensrealität der Jugendlichen?

Wir arbeiten in einem Team, dem es wichtig ist, sein Christsein glaubwürdig als personales Angebot für die Jugendlichen zu leben. Wir stellen uns der Herausforderung Kirche ein Gesicht zu geben. Im Wissen, dass Gott jeden Menschen als sein Abbild geschaffen hat, begegnen wir den Schüler*innen  mit einer wertschätzenden Haltung.

Pädagogisches Handlungsprinzip: Teilnehmer*innenorientierung

Als wesentlich für das Konzept von TrO gilt das Prinzip der Teilnehmer*innenorientierung: Im Mittelpunkt stehen die Fragen und Themen, die sich aus den Lebenssituationen und Lebenserfahrungen der Schüler*innen bzw. aus den Prozessen in der Gruppe ergeben.

Die Inhalte…

sind damit nicht vorgegeben. Die Themen werden von den Teilnehmenden zusammen mit den Referent*innen festgelegt oder werden im Kurs herausgearbeitet.
Erfahrungsgemäß sind das vor allem Themen wie die eigene Identität, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Freundschaft, Liebe und Partner*innenschaft, die Frage nach dem Sinn des Lebens, der Umgang mit Konflikten, Sucht und Sehnsucht, woran ich glaube und was mich hoffen lässt, Fragen nach der eigenen Zukunft.

Umsetzung

Während der Tage wird prozessorientiert gearbeitet. Die Reflexion der vergangenen Arbeitseinheit ist wesentlicher Bestandteil der Planung für die nächste Einheit. So kann flexibel und kurzfristig auf die Bedürfnisse des*der Einzelnen und der gesamten Gruppe eingegangen werden. Die Umsetzung der Inhalte ist vielgestaltig und ganzheitlich ausgerichtet. Neben unterschiedlichen Gesprächsformen stehen kreatives Gestalten, Methoden der Erlebnis-, Spiel- und Theaterpädagogik, sowie Anstöße für Stille und Besinnung. Die thematische Arbeit umfasst ca. 5-7 Stunden pro Tag und verteilt sich auf eine Morgen-, eine Nachmittags- und eine Abendeinheit.

Referent*innen

TrO als eine Form schulpastoraler Arbeit im Bistum Münster werden von haupt- und nebenberuflichen Referent*innen (in der Regel Studierende theologischer und pädagogischer Fachrichtungen) geleitet. Um den Zielen von TrO gerecht zu werden, zeichnen sich die Referent*innen durch persönliche und fachliche Kompetenzen aus: Sensibilität für Gruppenprozesse, Methoden der Gesprächsführung und Konfliktmoderation, Repertoire von Kreativitätsmethoden, Entspannungs- und Meditationstechniken, die Bereitschaft und Fähigkeit, in Glaubens- und (anderen) Lebensfragen eine persönliche Gesprächsperson zu sein, einen guten Blick für die Lebenswirklichkeit Jugendlicher.

Die Referent*innen qualifizieren sich durch regelmäßige Praxisreflexion und fachliche Fortbildungen. Dadurch sichern sie die Arbeit im Bereich TrO und entwickeln sie zugleich weiter.

Begleitende Lehrer*innen

Viele Lehrer*innen setzen sich für Tage religiöser Orientierung ein und ermöglichen den Schüler*innen diese gewinnbringende Erfahrung.

Die inhaltliche Arbeit wird von den Referent*innen konzipiert und umgesetzt. Hier soll ein Rahmen geboten werden, in dem die Schüler*innen frei von schulischen Rollenzuweisungen und Notendruck agieren können. Aus diesem Grund nehmen begleitende Lehrer*innen an den thematischen Einheiten nicht teil. Von Seiten der Referent*innen gibt es allerdings das Angebot, während des Kurses regelmäßig über die Arbeit mit der Gruppe und den Prozess im Gespräch zu bleiben.

Die begleitenden Lehrer*innen haben die Aufsichtspflicht während der Tage.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Tagen religiöser Orientierung gibt es auf den Seiten des „Netzwerk TrO“ und des Bischöflichen Generalvikariats unter:

Netzwerk-TrO.net
Bistum Münster – TrO